Philippe und Julia: von Nevers nach Saint-Brévin-les-Pins

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Wir heißen Philippe und Julia. Wir sind ein Schweizer Paar und lieben Reisen, Radwanderungen und Herausforderungen! Im Sommer 2019 fuhren wir mit unserem Wohnmobil in die Bretagne. Unterwegs hatten wir in Nevers einen Zwischenstopp eingelegt, um ein bisschen Fahrrad zu fahren. Wie es der Zufall wollte, kamen wir einige Tage später nach unserer Ankunft an der bretonischen Küste in Saint-Brévin-les-Pins vorbei. Hier stießen wir auf das Zielschild vom Loire-Radweg. Bei einem Gespräch mit dem Betreiber des „Cabanon“ bemerkten wir, dass die Radroute in Nevers beginnt! Deshalb war es nur natürlich, dass wir uns entschieden, im nächsten Sommer (bzw. durch COVID erst im übernächsten Sommer) wiederzukommen, um die gesamte Radstrecke mit dem Fahrrad zurückzulegen!

Nevers - La Charité-sur-Loire - 45 km

Wir beginnen unser Abenteuer auf dem Loire-Radweg mit einer ruhigen, 45 km langen Etappe. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken, aber wir entkommen dem Regen, und der Wind scheint sich zu drehen! Da werden wir uns nicht beschweren! Wir erreichen schon bald Charité-sur-Loire und sind fast überrascht, wie schnell die Strecke geschafft ist. Vorausgesetzt, es geht so weiter. 

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La Charité-sur-Loire - Cosne-sur-Loire - 51,7 km

Eine tolle Etappe bei Sonnenschein mit einer kleinen Steigung in Sancerre! Wir würden gerne ein Glas Wein trinken, aber es ist vernünftiger, es bei einem schönen Eistee zu belassen, bevor wir uns zum Seitenkanal aufmachen, um die Etappe fortzusetzen! Die Strecke ist auch hier sehr gut ausgeschildert, und wir treffen sehr sympathische Leute! Am Vormittag überqueren wir die 50 km Marke, Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. 

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Cosne-Sur-Loire - Gien - 48,8 km

Wir starten bei stark bewölktem Himmel, doch mit jedem Kilometer der gerade verlaufenden Strecke machen die Wolken immer mehr der Sonne Platz. Der Weg wird immer schöner. Mal geht es am Seitenkanal entlang, mal am Ufer der Loire oder durch den schattigen Wald. Wir dürfen sogar ein oder zwei kleine Steigungen bewältigen, wobei wir jedes Mal die kleine Abfahrt genießen. In Gien angekommen, erwartet uns ein herrlicher Ausblick. Und diesmal ist die Sonne wirklich da. 

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Gien - Orléans - 75,7 km

Wie sollte es anders sein: Die Etappe startet mit Wolken! Wir entdecken das sehr reizvolle Schloss Sully-sur-Loire! In Châteauneuf-sur-Loire legen wir eine Picknickpause ein. Bei dunklem Himmel geht es weiter, aber wir entkommen dem Regen! Die letzten 20 km legen wir mit kräftigem Gegenwind zurück. Doch wir kommen in Orléans mit Sonnenschein und einem Lächeln an! 

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Orléans – Blois – 74,1 km + Schleife nach Chambord – 41,7 km

Wir setzen unsere Reise in Begleitung von Sonne, Wolken und Wind fort (manchmal mit ordentlichem Gegenwind), aber immer mit einem Lächeln! Die Landschaften sind immer noch schön und abwechslungsreich und wir treffen weiterhin nette Leute. 

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Blois - Tours - 79,26 km

Ein Sprichwort sagt: „Ein Wanderer lässt sich durch Regen am Morgen nicht aufhalten“! Die Tagesetappe können wir so zusammenfassen: Wolken, Regen und starker Gegenwind auf der ganzen Strecke (Martigny kann sich warm anziehen!), 400 m Steigung (nein, der Loire-Radweg ist nicht nur flach!), ein leckeres Mittagessen in Begleitung wirklich sympathischer Menschen, viel Gelächter und Ankunft in Tours bei Sonnenschein. 

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Tours - Brehémont - 46,58 km

Wir haben uns für heute eine kleine Etappe vorgenommen, was perfekt passt, da es fast den ganzen Tag wie aus Kübeln schüttet! Unterwegs sagte uns ein Bauer, dass wir auf der „3-Gramm“-Straße fahren, da die Ortsansässigen diesen Umweg oft abends nach dem Aperitif nehmen. Wir kommen am Schloss Villandry vorbei, wo wir vor drei Jahren die Gärten besichtigt hatten. Hier herrscht eine wirklich merkwürdige Stimmung, da es menschenleer ist! Scheinbar haben das schlechte Wetter und die Pandemie die Touristen abgeschreckt! Morgen fahren wir weiter in Richtung Saumur. Wir freuen uns schon. 

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Bréhémont - Saumur - 60 km

Eine der bisher schönsten Etappen! Nach 8 km kommen wir am prachtvollen Schloss von Ussé vorbei, das als Vorlage für das Dornröschenschloss diente! Die bedrohlichen Wolken sind immer noch da. Aber wir haben uns entschlossen, einen Regenjackenstreik zu machen, und es funktioniert: Wir bleiben von den Regentropfen verschont! Anschließend durchqueren wir das reizvolle Dorf Turquant und besichtigen das Höhlendorf mit seinen flachgeklopften, getrockneten Äpfeln (pommes tapées) – extrem interessant! Kleiner Schwatz mit einem sehr sympathischen belgischen Paar, dann die letzten Kilometer über die Weinhänge und eine königliche Ankunft in der Stadt Saumur mit ihrem prachtvollen Schloss! Die Sonne ist wieder da, wir freuen uns! 

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Saumur - Les-Ponts-de-Cé - 61,6 km

Heute scheint wieder die Sonne und es tut gut, nicht mit drei Lagen Kleidung zu fahren. Der Gegenwind ist immer noch da, aber man gewöhnt sich daran. Wir sehen das erste Schild in Richtung „Nantes“, wir sind also immer noch auf dem richtigen Weg. 

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Les Ponts-de-Cé - Ancenis

Herrlich zu fahrende Straßen + brennende Beine + ein uns wohlgesinnter Wind = ein echtes Siegertrio bei einer spielend leicht zurückgelegten Strecke von 73,54 km. Für die morgige Etappe haben wir sogar einen gewissen Vorsprung eingefahren. Man kann nie wissen, manchmal laufen einem unterwegs nette Ausflugslokale (guingettes) über den Weg! 

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Ancenis - Nantes - 55,6 km

Azurblauer Himmel am Morgen, herrlich! Die Strecke ist immer noch wunderschön und ganz leicht, es fährt sich supergut. Ankunft in Nantes. Das ist unser dritter Besuch in der Stadt (aber der erste mit dem Fahrrad) ein echtes Schmuckstück! Bei der Gelegenheit genießen wir das beste Erdbeereis der Welt. Wir mussten zwei Jahre darauf warten, haben es uns also verdient! 

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Jetzt ist es so weit. Vor fast genau zwei Jahren waren wir in Saint-Brevinles-Pins und standen zufällig vor der Start- / Ziellinie des Loire-Radwegs! Wir haben keine 5 Minuten gezögert und uns versprochen, den Radwanderweg eines Tages zu bewältigen! Zwei Jahre später sind wir mit dem Fahrrad da. 

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La Loire à Vélo, das sind haufenweise schöne Erinnerungen.

In Kürze: 

– 12 Etappen und eine Schleife zu den Schlössern 

– insgesamt 793 km 

– Wolken, Regen, Wind und Sonne 

– herrliche Landschaften 

– stundenlanges Geplauder am Lenkrad 

– unzählige nette Begegnungen, ob mit Ortsansässigen oder Radfahrern 

– ein hervorragender SNCF-Service 

– 0 platte Reifen 

– unzählige schöne Erinnerungen 

Danke all jenen, die uns begleitet haben, und bis bald zu neuen Abenteuern (wir haben schon viele Ideen).